Samstag, 18. November 2017

Paris, 2017 > curiosités et attractions < ohne Massentourismus, ohne Schlangestehen.



Marais - ein Bummel durch Mittelalter und Renaissance. 
A walk trough the Marais.


Mein Spaziergang beginnt an der Pont Marie, auf der ich hier stehe. Es herrscht himmlische Sonntagmorgen-Stille. Die Wettervorhersage verspricht einen 23° warmen Septembertag.


Die Längsseite des majestätischen Hôtel d'Aumont, die ehem. Privatvilla (hôtel particulier) eines Bankiers, blickt in Richtung Seine. Leider werde ich von diesem schönen Renaissancebau -  weiträumig und rundum - durch hohe Bauzäume ferngehalten.



Ein paar Schritte weiter steht das Hôtel de Sens, die älteste Privatvilla im Marais, einst Pariser Zweitwohnung des mächtigen Erzbischof von Sens. Ihre zu einem kleinen Privatpark gelegene Rückseite (folgend) ist leider kaum fotografierbar, denn direkt hinterm Dach steht die pralle Morgensonne. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Villa im pseudogotischen Stil restauriert.




An der Rue des Jardins de St-Paul befindet sich eine der Passagen zum Village St-Paul, einer Ansammlung verschachtelter Hinterhöfe. Es ist – wie der Name sagt – ein Dorf in der Stadt, bestehend aus Gassen, kleinen Plätzen und Innenhöfen. An diesem Sonntag Morgen ist es "ausgestorben". Hier haben sich Künstler, Designer, Antiquitätenhändler und ein paar Cafés niedergelassen.




Chapeaux - Hüte



Die Jesuitenkirche Église St-Paul St-Louis wurde 1641 fertig gestellt. Da ich um Gottesanbetungsstätten einen großen Bogen mache, kann ich nichts darüber erzählen.






Clochard ist eine aus dem Französischen stammende Bezeichnung für Obdachlose, insbesondere in französischen Großstädten. Mit der Bezeichnung wird das romantisierende Bild eines Menschen verbunden, der seine bürgerliche Existenz für ein ungebundenes Leben unter den Seinebrücken aufgegeben hat.




An der Rue Pavée - sie war die erste gepflasterte Straße in Paris - steht das Hôtel Lamoignon (oben und unten) der Herzogin von Angoulême, ein schönes Beispiel für die Architektur der Spätrenaissance.




Eingang zum Stadtmuseum, dem Hôtel Carnavalet, über dessen Innenleben ich 2007 in diesem Blog schreibe "... kann man sich sparen. Es ist das leerste, ausgestorbenste und damit traurigste Stadtmuseum, das ich je gesehen habe". Ob mein Negativeindruck noch zutrifft, weiß ich nicht.



An der Rue Payenne befindet sich eine kleine grüne Oase, der Square George Cain (ein französischer Historienmaler). An der Südmauer befinden sich Überreste des einstigen Rathauses (folgend).







Hier noch einmal die Front der Église St-Paul St-Louis, vorn in der rue François-Miron.







Un monde magique. A Magical World. Les Pavillons de Bercy. Musée des Arts Forains.


Hier folgt das bezaubernste "Museum", das ich je betreten habe. Ich denke, es ist einmalig auf der Welt. Jedenfalls gilt es als die größte Sammlung ihrer Art. Besuchsmöglichkeiten gibt es nur an den Wochenenden, und - wie man hier sieht - LEIDER - wird es überwiegend nur von Kindern und Jugendlichen mit ihren Eltern besucht. Unserer Führung folgten nur 5 ausländische Touristen.


Vor 40 Jahren begann der Schauspieler und Antiquitätenhändler Jean Paul Favand Dekorationen und Objekte von Rummelplätzen, Vergnügungsparks sowie aus der Unterhaltungwelt (Theater, Cabaret usw.) zu sammeln und zu restaurieren. Darunter fantastische Nachahmungen (pastiches) luxuriöser Schnitzereien und des Holzhandwerks, die er in französischen Schlössern fand. All diese Sammlerstücke werden "wie Darsteller auf einer Bühne" präsentiert.

Die Gebäude sind durch eine gepflasterte Straße verbunden, gesäumt von uralten Kastanien und Platanen, die eine natürliche Klimaanlage bilden, um den Wein kalt zu halten. Denn das (Privat!)-Museum war einst Teil eines Wein-Marktes. Der Wein wurde mit Schiffen über die Seine und mit dem Zug - auf den noch existierenden Gleisen - angeliefert. Einst frequentierten die Pariser in Scharen diesen nahezu 43 Hektar großen Komplex mit seinen Lagerhallen, zahllosen Wein-Bars und guinguettes (beliebte Tavernen in den Vororten von Paris). Zur Unterhaltung gab es u.a. Feuerwerke und große Festivitäten.


Erwachsene (2017) 16,- EU (die sich lohnen!), Kinder unter 4 Jahren gratis, Kinder 4-11 Jahre 8,- EU.  

Achtung: Man muß sich mit einem oder mehreren Wunschterminen (z.B. via Webseite, Französisch & Englisch) vorher anmelden! Man bezahlt aber erst bei Eintritt. 

Die folgenden Aufnahmen muß ich nicht erläutern, sie sprechen für sich. Eine ausführliche Erläuterung dieser einzigartigen Sammlung folgt am Ende der Bilder.


























































Montparnasse - der Friedhof und 56 Stockwerke darüber


Für mich ist es der Unwirtlichste unter den Pariser Friedhöfen. 1860 noch außerhalb der damaligen Stadtgrenze angelegt, liegt dieses riesige Friedhofsquadrat umzwängt von einer primitiven Mauer und 5- bis 6stöckigen Wohnhäusern. 

Hier hat man beerdigt "auf Teufel komm raus", denn in den großen unübersichtlichen Grabfeldern "klebt" ein Grab am anderen. Kleine Zugangs/Zwischenwege gibt es nicht. Kunstwerke, verrottende Grabhäuser und Promi-Gräber - alles wirkt lieblos zu einem Haufen zusammengeschoben.

Überall - mehr oder weniger dazwischengequetscht - die Ruhestätten von mittlerweile über 160 mehr oder weniger berühmten Persönlichkeiten, über deren Grablagen man sich ausschließlich an lächerlich ineffizienten Tafeln am Friedhofseingang informieren kann.



Marguerite Duras, (* April 1914 in Gia Định bei Saigon; † 1996 in Paris), war eine französische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Filmregisseurin.




Auch vieler Toten und Opfer des Ersten und des Zweiten Weltkriegs wird hier gedacht.


Auf dem Friedhof wird auch vieler Juden und Jüdinnen gedacht, Opfer der deutschen Barbaren und des Holocaust.


Charles-Pierre Baudelaire, (* 1821 in Paris; † 1867 in Paris),  war ein französischer Schriftsteller, einer der bedeutendsten französischen Lyriker.



César Baldaccini, (* 1921 in Marseille; † 1998 in Paris), war einer der bedeutendsten französischen Bildhauer des Nouveau Réalisme, wurde als „César“ weltberühmt (siehe auch Trophäe des französischen Filmpreises).



Jean-Paul Charles Aymard Sartre (* 1905 in Paris; † 1980 in Paris) war ein französischer Romancier, Dramatiker, Philosoph und Publizist. Er gilt als Vordenker und Hauptvertreter des Existentialismus und als Paradefigur der französischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts
und die nie geheiratete
Simone-Lucie-Ernestine-Marie Bertrand de Beauvoir (* 1908 in Paris; † 1986 in Paris) war eine französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin.



Julio Florencio Cortázar (* 1914 in Brüssel; † 1984 in Paris) war ein argentinisch-französischer Schriftsteller und Intellektueller und neben Jorge Luis Borges einer der bedeutendsten Autoren der phantastischen Literatur.




Gesamtüberblick aus 200m Höhe


Nur "einen Katzensprung" vom Friedhof entfernt steht der Tour Montparnasse, ein Büroturm, von dessen 56. Stock man - bei schönstem Herbstwetter - einen traumhaften Rundumblick über Paris hat. Hier ein Blick in die Tiefe auf den Boulevard Montparnasse mit dem Place du 18 Juin 1940 *.

* 17 Juni 1940: Marschall Pétain ersucht Deutschland um Waffenstillstand. General de Gaulle, der die Niederlage nicht akzeptiert, geht nach London, um den Kampf hier fortzusetzen. In Begleitung seines Adjutanten, dem Lieutnant Geoffroy de Courcel, bezieht er vorläufig eine von einem Franzosen angemietete Wohnung in der Nähe des Hyde Parks im Herzen Londons, am Seymour Place, Nr. 6. Hier schreibt er die Rede seines Aufrufs, den er am 18. Juni 1940 gegen 20 Uhr auf dem Sender der BBC verkündet. In seinen Kriegsmemoiren beschreibt der General die Umstände des Aufrufs.
 

Blick vom Place du 18 Juin 1940 in Richtung Louvre.


Blick Richtung Jardin du Luxembourg mit Luxembourg Palace und der Kathedrale Notre Dame de Paris


3 x Blick Richtung Esplanade des Invalides mit dem "goldigen" Invalidendom und dem Musée de l'Armée.




3x Blick Richtung Eifelturm bis zu dem modernen Hochhausviertel La Défense, westlich von Paris im Département Hauts-de-Seine, das als Europas größte Bürostadt gilt, fotografisch vorgestellt in meinem Paris-Blog von 2007.





2 x Blick Richtung Gare de Montparnasse und in Richtung Südwesten




Blick Richtung Palais de Louvre bis zur Basilica minor Sacré-Cœur de Montmartre



Panthéon - Gotteshaus-Gigantomanie mit vielen Promi-Leichen im Keller




Man darf nicht vergessen: Das Panthéon auf dem Hügel der heiligen Genoveva, seit 1791 die nationale Ruhmeshalle Frankreichs, wurde im Auftrag von König Ludwig XV als Kirche geplant, nach ihrer Vollendung aber von den Führern der Revolution umgewidmet und zur säkularen Gedenkstätte erklärt.


Und wie das bei Gottesanbetungsbauten so üblich ist, wurde auch diese von den Mächtigen (Monarchie und Kirche) dermaßen gigantös geplant und gebaut, dass sich der Gläubige darin als winziger nichtsnütziger Wurm vorkommt. Noch heute wirkt die Gigantomanie auf mich beklemmend, bedrückend und beängstigend; wie aber muß das erst ein Mensch im 18. Jahrhundert empfunden haben? Will sagen: mein Staunen über die Leistungen von Architekten und Baumeistern tritt weit in den Hintergrund, wenn mir der gewalttätige, machtpolitische Zweck solcher Bauwerke bewußt ist.













Jean-Jacques Rousseau (* 1712 in Genf, † 1778 in Ermenonville bei Paris) war ein Genfer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung. Er war ein wichtiger Wegbereiter der Französischen Revolution. Sein Werk ist unlösbarer Bestandteil der französischen und europäischen Literatur- und Geistesgeschichte. 1794 werden seine sterblichen Überreste auf Veranlassung des Nationalkonvents ins Panthéon überführt.





Voltaire (eigentlich François-Marie Arouet, * 1694 in Paris, † 1778 in Paris) war ein Philosoph und Schriftsteller (Lyriker, Dramatiker, Epiker). Er ist einer der meistgelesenen und einflussreichsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung. In Frankreich nennt man das 18. Jahrhundert auch „das Jahrhundert Voltaires“ (le siècle de Voltaire).




In einer Ecke im Hauptschiff eine Erinnerung an Antoine Marie Jean-Baptiste Roger Vicomte de Saint-Exupéry (* 1900 in Lyon, † 1944 nahe der Île de Riou bei Marseille), ein französischer Schriftsteller und Pilot, schon zu Lebzeiten ein anerkannter und erfolgreicher Autor, wurde ein Kultautor der Nachkriegsjahrzehnte. Seine märchenhafte Erzählung Der kleine Prinz gehört mit über 140 Millionen verkauften Exemplaren zu den erfolgreichsten Büchern der Welt.






Spaziergänge kreuz und quer durchs 16. Arrondissement, zum Rathaus, entlang der Seine und zum Invalidendom.


Der kleine idyllische Place Rochambeau mit der Statue des Comte de Rochambeau, einem französischen Marschall; vis à vis befindet sich der Eingang zum Modemuseum.


Dass das Palais Galliera, Musée de la Mode de la Ville Paris, Besucher nur anläßlich von Sonderschauen hineinläßt, hatte ich nicht richtig gelesen. Und so stand ich vor verschlossenem Haus und mußte mich mit dem rückwärtigen kleinen Park und seinen Exponaten begnügen.






Vis à vis vom Galliare-Park ist samstags Markt auf der Avenue de Président Wilson. Früh am Morgen noch wenige Touristen, aber Scharen von Parisern, die fürs Wochenende vorsorgen.

In Frankreich bin ich immer wieder verblüfft, welche Unsummen viele Franzosen nicht nur in Delikatessenläden bezahlen, u.a. auch auf den Märkten z.B. für Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch. Dieser Markt im vornehmen 16. Arrondissement strotzt vor "Apothekerpreisen" für die einfachsten Lebensmittel, als würden hier Raritäten angeboten.

An einem Stand, der Tücher und Stoffe bot, bewunderten Japaner einfache kleine (!) Küchenhandtücher, die mit dem Bild des Eifelturms bedruckt waren (chinesischer Herstellungspreis wahrscheinlich Pfennige). Selbst die Japaner schreckten zurück, als ihnen der Händler mit 3 x 5 Fingern den Preis von 15 Euro signalisierte.






Das Rathaus, Hôtel de Ville, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Stil der Neorenaissance errichtet.


An einem nieselgrauen Sonntag: Place de la Concorde mit der Fontaine des Mers und dem Obélisque de Louxor.


Traumwohnungen am Ufer der Seine


Blick zur Île de la Cité, die Binneninsel ist der älteste Teil von Paris


Der Pont Alexandre III (er erinnert an den Zar) ist eine im Stil des Neobarocks errichtete Brücke. Er gilt als „die wohl eindrucksvollste und auch kühnste Bogenbrücke ihrer Epoche“.



Der Dôme des Invalides, Église du Dôme oder Chapelle royale des Invalides im 7. Arrondissement ist Teil der Anlage des Hôtel des Invalides (Kriegsinvalidenheim). Er diente ursprünglich als Kirche und wurde 1840 zur Grabstätte für Kaiser Napoleon I. umgebaut.


2 x Esplanade du Trocadéro



Blick aus dem Musée de l'Homme über die Jardins du Trocadéro zum Eifelturm.



Das Institut du Monde Arabe (IMA) (Institut der arabischen Welt) wurde 1980 gegründet, um das Verständnis zwischen Frankreich und der arabischen Welt zu fördern.


Ein hochmodernes Museum (nach Umbau 2012 eröffnet) mit wunderschönen Exponaten, die man ungestört bewundern kann - denn - kaum besucht, zeitweise menschenleer. 

In dem Gebäude am Ufer der Seine, das 1987 vom Architekten Jean Nouvel erbaut wurde, entdeckt man die Vielfältigkeit der arabischen Welt und der islamischen Kultur von ihren Anfängen bis heute. Über 560 beispiellose Werke werden auf vier Etagen präsentiert: Kunst aus Bronze, Keramik, Textilien, wissenschaftliche Objekte, Buchmalerei...


7. Stock - Arabien, Wiege eines gemeinsamen kulturellen Erbes










6. Stock - Das Heilige und das Göttliche





5. Stock - Aktuelle Gemälde und Fotografien arabischer und palästinensischer Künstler

Da überwiegend unter Glas, leider nicht zu fotografieren.


4. Stock - Orte und Städte - Der Ausdruck wahrer Schönheit - Alltag & Gebrauchsgegenstände
















Das Musée de l'Homme im Palais Chaillot


Das Pariser „Museum des Menschen“ beschäftigt sich mit der Vorgeschichte und Wissenschaft vom Menschen.

Das Musée de l'Homme (Paris) hat den Vietnamesen bei der Konzeption und Gestaltung des Vietnam Museum of Ethnology geholfen, eine der sehenswertesten Attraktionen Hanois, die ich 2008 in meinem Hanoi-Blog vorstelle. Auf einem 13.200 m² großen Gelände im Cầu Giấy Distrikt zeigt es den Reichtum an Geschichte, Kultur und Leben der 65 offiziellen Völker Vietnams.
 

Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?


2015 wurde das Museum für Besucher wiedereröffnet. 2500 m² Ausstellungsfläche, 30.000 Exponate. Der Umbau wurde von den Architekten Olivier Brochet, Emmanuel Lajus und Christine Pueyo sowie von Emmanuel Nebout  gestaltet.

Das neue Museum beherbergt zwei große Abteilungen: Préhistoire (Vorgeschichte) und Hommes, nature, sociétés (Mensch, Natur, Gesellschaften). Das Museum ist sowohl der wissenschaftlichen Forschung (160 Wissenschaftler forschen hier) als auch der Publikumsarbeit gewidmet. Ziel ist es, „dem Publikum die große Saga des Menschen von seinen Ursprüngen bis heute darzustellen und dabei all das zu behandeln, was spezifisch für den Menschen ist: seine Evolution, seine Biologie, seine verschiedenen Gesellschaften, seine Wechselwirkungen mit seiner Umgebung und seine aktuelle Situation“.

Die wenigen Besucher sind hier weitgehend mit sich "und der Menschheitsgeschichte" alleine. Während sich in den Pariser Touristen-Magnet-Museen die Besuchermassen schubsen, schieben und gegenseitig auf die Füße treten, würdigt dem Musée de l'Homme kaum ein Tourist einen Blick.





















Belleville, ein Stadtteil im Osten und Nordosten




Der ehemalige Vorort, 1860 eingemeindet, halb 19., halb 20. Arrondissement, Arbeiterviertel und Einwandererviertel. 80 Nationen leben hier: Asiaten, Afrikaner, Juden, Algerier und Osteuropäer, ebenso zahlreich die Brasserien, Halal-Fleischereien, Nudelsuppenküchen und koscheren Bäckereien. Das Miteinander der Kulturen macht den Charme des Viertels aus. Auch die Kunstszene hat sich hier mit zahlreichen neuen Kunstinstitutionen, Galerien und Nachwuchskünstlern etabliert. Gemeinsam wehren sie sich gegen Mietwucher und den Abriss ihrer Häuser, denn die Apartment-Baulöwen stehen bereits mit laufenden Motoren der Bagger angriffbereit.


Rund um die Metro-Station Belleville und die Rue Belleville bis hinauf zur Metro-Station Pyénées herrscht ein buntes, vielsprachiges, ameisiges Treiben. 

Die gesamte schmale Rue Denoyez rauf und runter, ist diejenige, in der sich die Sprayer ausgetobt haben. Aber selbst hier wird schon abgerissen und ausgebaggert.








Von der Metro-Station Pyénées nach links, über die bereits bürgerliche Rue Simone Bolivar, erreicht man auf den Höhen des Belleville-Hügels den 1988 eröffneten - seit kurzem nochmal komplett erneuerten - Parc de Belleville (45.000 m²) mit herrlichen Panoramasichten (folgend) über die Hauptstadt, Kinderspielplätzen, Wasserläufe mit Wasserfällen und Springbrunnen. Als Zeuge der Weinanbau-Vergangenheit verfügt der Park noch über 140 Rebstöcke, die jeder zwei bis drei Kilo Trauben produzieren.





Ab der Metro-Station Belleville über den Boulevard de la Villette in nördlicher Richtung wird es ein paar Straßenzüge total asiatisch. In den Nudelsuppen-Restaurants, zahllosen Fisch- und Gemüsegeschäften drängen sich die Menschen vom frühen Morgen bis in den späten Abend.

Diesmal befand sich mein Apartment inmitten des Asiatinnen-Strichs, meist wartete direkt vor unserer Haustüre eine einsatzbereite Damen-Traube. Ich war erstaunt, wie diskret und rücksichtsvoll die kleinen Nutten waren. Vor zehn Jahren, übrigens, wohnte ich an der Metro-Station Chapelle, in einem Viertel von Afrikanern und Arabern.


Vom 5. Stock eines in die Jahre gekommenen Neubaus hatte ich einen weiten Blick über Hinterhöfe und Häusermeer, bis hin zur Basilica minor Sacré-Cœur de Montmartre und zum Eifelturm.

Auf wenigen Quadratmetern waren in diesem hochmodernen Apartment Wohnen, Schlafen (hervorragende Matratze! was in Ferienwohnungen eine Rarität ist), Kochen und Duschen aufs Praktischste vereint.










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