Spaziergänge: Die alten Passagen und Galerien. Les passages couverts et les galeries.
Passage des Panoramas
Les passages couverts (überdeckte Einkaufspassagen) entstanden im frühen 19. Jahrhundert, in einem Paris ohne Abwässerkanäle und ohne Bürgersteige. Die Arkaden und Galerien erlaubten es den Kunden, geschützt vor Regen, vor allem jedoch vor dem Dreck und Lärm der Straße, gemütlich von Laden zu Laden zu spazieren. Die Pariser Passagen wurden die Top-Attraktion der Hauptstadt.
Mitte des 19. Jahrhunderts zählte die Stadt um die 150 dieser luxuriösen, zumeist prächtig dekorierten Konsumtempel, die 24 Stunden geöffnet waren, und in denen es u.a. Restaurants, Billard-Spielsäle und öffentliche Bäder gab. Nach Einbruch der Dunkelheit flanierten hier die Prostituierten; im ersten Stock, über den Läden, vermietete man die dazu nötigen Zimmer.
Mitte des 19. Jahrhunderts zählte die Stadt um die 150 dieser luxuriösen, zumeist prächtig dekorierten Konsumtempel, die 24 Stunden geöffnet waren, und in denen es u.a. Restaurants, Billard-Spielsäle und öffentliche Bäder gab. Nach Einbruch der Dunkelheit flanierten hier die Prostituierten; im ersten Stock, über den Läden, vermietete man die dazu nötigen Zimmer.
Mit Eröffnung des Kaufhauses Le Bon Marché, 1852, verloren die passages ihre Anziehungskraft. 2006 gab es in Paris noch 18 Arkaden.
Quer durch das 1. und 2. Arrondissment kann man auf einem ungefähr 2-stündigen Spaziergang nacheinander durch elf ansehenswerte, recht antiquiert wirkende Einkaufspassagen und Galerien flanieren. Es gibt viele Restaurants, Tee-Salons, Weinbars und Antiquitätenläden. Leben und Trubel findet hier nicht mehr statt. Die meisten passages wirken wie aus der Zeit gefallen. Andere - siehe folgend die Galerie Véro Dodat - sind nur noch Relikte der Vergangenheit.
Übrigens im Gegensatz zu Brüssel, wo einige Passagen in belebte, edle Luxus-Einkaufspassagen umgewandelt wurden.
Passage Jouffroy
Passage Verdeau
Galerie Véro Dodat
Galerie de Montpensier
Rue de Montpensier
In diesem Haus, in der Rue de Beaujolais 9, nahe dem Théâtre du Palais-Royal im 1. Arrondissement, lebte Sidonie-Gabrielle Claudine Colette (1873-1954) von 1927 bis 1929 und von 1938 bis zu ihrem Tod. Die französische Schriftstellerin, Varietékünstlerin und Journalistin bekam als erste Frau in Frankreich ein Staatsbegräbnis.
Rue du Colonel Driant
Palais Royal
und der Garten des Palais Royal
Morgenstimmung am Musée du Louvre
Spaziergänge: La Défense, Département Hauts-de-Seine
Das Stadtviertel La Défense ist Europas größtes Geschäftsvietel: 2015 hatten hier 3.500 Firmen, darunter 1.500 Hauptniederlassungen ihren Sitz, während nur 20.000 Menschen in dem Viertel lebten. Mit über 250 Geschäften, Restaurants und Kinos gibt es auch Europas größtes Einkaufszentrum - Quatre Temps - das man von der Stadt her direkt mit der Metro Linie 1 erreicht, am schnellsten mit der S-Bahn RER A.
Wenn ich solche Gebäude / Bilder sehe, fällt mir automatisch Monsieur Hulot ein.
La Défense ist auch ein riesiges Freiluftmuseum für monumentale moderne Kunst - mit 60 Kunstwerken von 50 Künstlern aus 14 Ländern. Hier der 12 Meter große Bronzedaumen von César Baldaccini.
La Défense de Paris (die Verteidigung von Paris) ist das Denkmal von Louis-Ernest Barrias, das an die hier stattgefundene Verteidigung der Stadt gegen die Preußen im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erinnert.
La Grande Arche - der große Bogen - ist ein 300.000 Tonnen schwerer Prachtbau aus Stahlbeton, Glas und vor allem Carrara-Marmor, der auf 12 Pfeilern steht, die 30 Meter tief in der Erde verankert sind. Der dänische Architekt Johan Otto von Spreckelsen und Paul Andreau haben das Bauwerk entworfen, das Staatspräsident Francois Mitterand in Auftrag gab und sich damit ein (weiteres) Denkmal setzte.
2007 konnte ich mit dem Aufzug noch aufs Dach in der 35. Etage fahren. Ab 2010 wurde der Aufzug u.a. aus Sicherheitsgründen komplett abgebaut. 2015, also bereits 25 Jahre nach Eröffnung, mußte die Arche komplett renoviert werden, so schlampig hatte man gebaut.
Wenn man nur die Marmorstufen unter dem Kubus hinaufsteigt, ist die Aussicht Richtung Osten phänomenal; jedoch aus dem gläsernen Aufzug und vom Dach atemberaubend.
Zur Erholung nach soviel Stahlbeton und Glas: ein Haus an der Seine, Pont de Neuilly, dort wo die Metro Linie 1 (Bild darüber) kurz wieder oberirdisch fährt.
Cimetière Montmartre / Friedhof Montmartre
4 Fotos, frühmorgens, weit und breit noch keine Touristenseele, hinauf ins "Dorf" und auf den Montmartre zur Basilika Sacré-Cœur (dt. „zum Heiligsten Herzen in Montmartre“)
Hier liegt Heinrich Heine unter weißem Marmor. Auf dem Plan des Friedhofs Montmartre hat sein Grab die Nummer 54. Unter anderem Jacques Offenbach, Stendhal, François Truffaut und Dalida leisten Heine Gesellschaft. Hohe Häuser umschließen den Friedhof - über den sogar eine Autobrücke führt - wie ein Schutzwall.
Louis Hector Berlioz (* Dezember 1803 in La Côte-Saint-André, † März 1869 in Paris)
war ein französischer Komponist und Musikkritiker.
Émile Édouard Charles Antoine Zola (* April 1840 in Paris; † September 1902 in Paris)
war ein französischer Schriftsteller und Journalist.
Jacques Marie Eugène Godefroy Cavaignac (* Mai 1853 in Paris; † September 1905 in Flée) war ein französischer Politiker. Er gehörte zu den Personen, die fest von der Schuld des jüdischen Artillerie-Hauptmanns Alfred Dreyfus überzeugt waren.
Auf dem Trödelmarkt von Saint-Quen an der Porte de Clignancourt,
aux puces de Saint-Quen, Porte de Clignancourt
aux puces de Saint-Quen, Porte de Clignancourt
Man nehme sich und seine Kamera in acht: An zahlreichen Ständen herrscht striktes Fotografier-Verbot. Große Schilder weisen mehrsprachig darauf hin. Die Standbesitzer können ganz schön giftig werden, wenn man trotzdem seine Kamera zückt.
Saint-Quen ist kein Flohmarkt, nicht einmal ein Riesen-Flohmarkt, sondern eine ganze Anzahl (14) von zusammenhängenden Flohmärkten, jeder mit eigenem Namen, wie Cambo, Dauphine, Vernaison, Biron ... Der Marché aux Puces de Saint-Quen gilt als der größte Antiquitäten- und Trödelmarkt der Welt. Fünf Millionen Besucher zählt man im Jahr.
In dem Labyrinth von kleinen Geschäften und überdachten Gassen mit Waren aus alle Epochen und Ländern, gar Alleen, Restaurants und Bistros, kann man sich verlieren und verlaufen. Sehr vieles was angeboten wird, und nicht nur Antiquitäten, verschreckt mit schwindelerregenden Preisen.
Cathédrale Notre-Dame, "Unsere liebe Frau von Paris"
Herbstliche Morgenstimmung am Pont Louis Philippe - gegen 8 Uhr
Auf der Île Saint-Louis, neben der Île de la Cité die kleinere der beiden mitten in Paris gelegenen Seine-Inseln.
Église Saint-Louis-en-l'Île
Notre Dame, Blick auf das Chorhaupt
Auf der Île de la Cité steht "Unsere liebe Frau von Paris", eine der frühesten gotischen Kirchen Frankreichs; errichtet von 1163 bis 1345. 1804 krönte sich Napoléon Bonaparte hier zum Kaiser.
Auf die 69 m hohen Türme kann man hinaufsteigen, Einlaß bereits ab 8 Uhr ... mit 14 Millionen Besuchern (2013) ist die Kathedrale das meistbesuchte "Touristen-Highlight" von Paris ... Wer sich allerdings vor 8 Uhr in die noch relativ kurze Warteschlange einreiht, kommt auch ziemlich schnell hinauf. Das Gewimmel oben ist begrenzt, da immer nur so viele heraufgelassen werden, wie die Türme wieder verlassen. Kommt man wieder herunter, winden sich die wartenden Besucherschlangen ins Endlose.
Auf dem Vorplatz ist eine Bronzeplatte eingelassen, die auf den point zéro verweist, Frankreichs Kilometer Null, Bezugspunkt für Entfernungsangaben der nach Paris führenden Straßen.
Wallace-Brunnen, Ende 18. Jahrhundert, benannt nach dem Kunstsammler und Mäzen Sir Richard Wallace - auch heute noch sauberes Trinkwasser für Passanten, Touristen, Obdachlose
Chatelet - Théatre Musical
Le Cimetière du Père-Lachaise
Ich bin das zweite Mal hier. Diesmal hole ich mir im Verwaltungsgebäude, in der Nähe des Haupteingangs, erst einen Plan, auf dem die Ruhestätten der über 250 Persönlichkeiten verzeichnet sind, denn zwischen den 70.000 Gräbern kann man sich schnell verlaufen. Apropos: Man kann den Friedhof im Internet auch virtuell begehen.
Père-Lachaise ist der berühmteste und größte Friedhof von Paris und zugleich die erste als Parkfriedhof angelegte Begräbnisstelle der Welt. Was die Mona Lisa im Louvre ist, ist hier das Grab von Jim Morrisson, dem legendären Doors-Sänger, der 1971 in Paris verstorben ist. Trauben von Touristen zieht es zu dem etwas versteckt liegenden Grab.
Sarah Bernhardt (* Oktober 1844 in Paris; † März 1923 ebenda; eigentlich Marie Henriette Rosine Bernardt) war
eine französische Schauspielerin.
Charles Jacques Rossignol (* 1839 in Neufchef und † 1889 im Alter von 50 Jahren ermordet, Paris),
war ein berühmter Spielwaren-Fabrikant und Philanthrop.
Honoré de Balzac (* Mai 1799 in Tours; † August 1850 in Paris) war ein französischer Schriftsteller.
Édith Piaf (bürgerlich Édith Giovanna Gassion; * Dezember 1915 in Paris; † Oktober 1963 in Plascassier)
war eine französische Sängerin, deren Interpretationen von Chansons und Balladen sie weltberühmt machten.
Guillaume Apollinaire, eigentlich Wilhelm Albert Włodzimierz Apolinary de Wąż-Kostrowicki
(* August 1880 in Rom; November 1918 in Paris)
war ein französischer Dichter und Schriftsteller italienisch-polnischer Abstammung.
Jean de La Fontaine (* Juli 1621 in Château-Thierry; † April 1695 in Paris)
war ein französischer Schriftsteller und ist noch heute mit einigen seiner Fabeln bekannt.
Oscar Fingal O'Flahertie Wills Wilde (* Oktober 1854 in Dublin; † November 1900 in Paris) war ein irischer Schriftsteller. Das Grabmal mit einer nackten Sphinx mit Flügeln stammt von dem expressionistischen Künstler Jacob Epstein. Lange Zeit war es mit zahllosen Lippenstiftküssen von Verehrerinnen und Verehrern "verziert". Zu Wildes 111. Todestag wurde das Grab renoviert und mit einer Glasplatte geschützt. Küssen ist jetzt verboten.
Gertrude Stein (* Februar 1874 in Allegheny, heute Pittsburgh, Pennsylvania; † Juli 1946 in Paris)
war eine US-amerikanische Schriftstellerin, Verlegerin und Kunstsammlerin.
Molière (eigentlich Jean-Baptiste Poquelin; * vermutlich Januar 1622 in Paris; † Februar 1673 ebenda)
war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker.
Das Pariser Stadtmuseum Musée Carnavalet
Place de la Bastille
Ecole Rue St Antoine
zum Place des Vosges
Place des Vosges
Rue des Francs Bourgeois
Stadtmuseum Musée Carnavalet
Das Musée Carnavalet ist der Stadtgeschichte von ihren Ursprüngen bis zum heutigen Tage gewidmet. Sein Name leitet sich von dem kunsthistorisch bedeutenden Hôtel particulier (Stadtpalais/Stadtresidenz) ab, in dem es untergebracht ist und das sich seit 1866 im Besitz der Stadt Paris befindet. In den wunderschönen Innenhof lohnt es hineinzuschauen, alles andere kann man sich sparen. Es ist das leerste, ausgestorbenste und damit traurigste Stadtmuseum, das ich je gesehen habe.
Spaziergänge durch das 9. 18. und 19. Arrondissement
Mein Apartment im 7. Stock, in der lebhaften Einkaufstraße Rue Marx Dormoy, die zwischen den Bahnhöfen und Gleisen des Gare de l'Est und Gare du Nord verläuft.
Blickrichtung Norden / stadtauswärts
Blickrichtung Süden / Stadtzentrum mit der Metro-Hochbahnstation Le Chapelle
Indisch? Läden mit exotischen Klamotten am Boulevard de Rochechouart
Die Hebebrücke in der Rue de Crimée im 19. Arrondissement am Bassin de la Villette
Schleuse am Bassin de la Villette, zwischen den Metro-Hochbahnstationen Stalingrad und Jaurès
"Man soll sich vor den Worten hüten."
... den Worten nicht trauen.
Versailles, Schloß der Schlösser
Mit den folgenden 7 Aufnahmen möchte ich den interessierten Besucher ein wenig auf das "vorbereiten", was ihn im Schloß Versailles wirklich erwartet: er zieht - Körper an Körper - in einer schier endlosen, dauerfotografierenden Massenkarawane durch die Räume. Dabei ist bei diesen Fotos zu berücksichtigen, dass ich mich eine gute halbe Stunde vor der Öffnungszeit angestellt und quasi "mit dem ersten kleinen Schwung" hineingekommen bin.
Heute kann man - sinnvollerweise - ein Ticket vorher u.a. im Internet buchen. Wer das nicht macht und nicht früh genug anreist, muß mit Warteschlangen von 4-5 Stunden rechnen.
Es gibt - schloß- und kirchentypisch - natürlich auch in dieser Palastanlage keinen einzigen Fleck, der nicht unter extremstem Aufwand verschönt, verziert, bemalt, bepinselt, beklebt, verkleidet, vergoldet, veredelt ... wurde.
Was in all solchen Prunk- und Protzbauten à la Versailles grundsätzlich unerwähnt bleibt: Auf wessen Kosten, Knochen und Leben dieser von einem Haufen von vollgefressenen Nichtsnutzen bis ins Größenwahnsinnige gesteigerte Verschönerungswahn ("Höhepunkt europäischer Palastarchitektur") betrieben wurde.
Diese Zeremonie, die Proklamation des deutschen Kaisers, sozusagen der Gründungsakt des Deutschen Reiches, vom 18. Januar 1871, in der Spiegelgalerie des Schlosses Versailles (der Ort wurde ausgewählt von der preußischen Führung während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/1871) war als vorsätzliche Demütigung des französischen Volkes gedacht und hat die deutsch-französische Erbfeindschaft auf Jahrzehnte zementiert. Siehe 1. Weltkrieg, siehe 2. Weltkrieg.
Le Petit Parc, Der Schlossgarten
Durch die königlichen Gärten und den Park kann man auch ohne Schloßbesuch flanieren. Über Eintrittspreise liest man unterschiedliches. Es gibt 6 Eingänge, um in den Garten von Versailles zu
gelangen (Internet!). Die Menschen spazieren, (sonntags) begleitet von klassischer Musik, durch den französischen Barockgarten, durch kleine Wäldchen, durch das Labyrinth von Laubengängen und Hecken. Der Garten ist ein Freilichtmuseum und Landschaftskunstwerk mit mehreren hundert Skulpturen und Statuen, mit Ziervasen, Wasserbecken, Springbrunnen, Wasserfällen, Grotten und Gemüsegarten. Apropos: Rasen betreten verboten!
Im Sommer kann man sich sein Picknick mitbringen. Das ist zwar nicht in den Gärten,, aber - ab dem Großen Kanal - im Park erlaubt.
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