1990 kamen 1,7 Millionen Touristen nach Barcelona. Noch im Jahr 2000, als ich Barcelona das erste Mal besuchte, wirkte die Stadt gemütlich und katalanisch. Aber 2014 waren es bereits 7,8 Millionen Besucher (Inländer = Spanier und Kreuzfahrt-Touristen nicht mitgezählt!), bei nur 1,6 Mio. Einwohnern *.
Und die Flut schwillt immer weiter an. So bedrohlich, dass den Barcelonès der Kragen platzt. Sie protestieren und in vielen engen Gassen kleben „Tourist go home“ Plakate. Barcelona hat ein Problem: Es ist zu schön, zu cool, zu spektakulär, zu ....
* Berlin bspw. hatte 11,9 Millionen Besucher (2014, insgesamt!), aber 3,52 Mio. Einwohner (2015).
Der Parc de la Ciutadella (Park der Zitadelle) ist einer der größten von Barcelona. Innerhalb des Geländes befindet sich u.a. der Zoo, diese Hightech Installation aus Industrieteilen und die (güldene) Quadriga de l'Aurora (unten). In dieser grünen Oase sind die Barcelonès noch weitgehend unter sich.
Gegen Mittag ist die Plaça de Catalunya ein einziges Touristenrummelgeschiebe. An der Ecke des Platzes zur Carrer de Fontanella stehen sich schier unendliche Menschenschlangen die Beine in den Bauch (unten), um einmal in einem der prallvollen Touristenbusse durch Barcelona zu schaukeln.
Brunnen auf der Promenade La Rambla
Casa Amatller (links) und Casa Batlló auf Barcelonas Prachtstraße Passeig de Gràcia
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Großstädten gibt es in Barcelona immer noch kleine, exotische und originelle Geschäfte (auch des täglichen Bedarfs) in Hülle und Fülle.
Historisches Bauwerk, das Col•legi de l'Art Major de la Seda de Barcelona, eine Institution, die fast 500 Jahre alt ist. An den Fassaden Original barocke Sgraffitoausschmückungen des 18. Jahrhunderts. Tickets ab 10 Euro.
Die Touristen knien auf der Erde, verrenken oder krümmen sich, um die märchenhafte Fassade des Palau de la Música Catalana (Palast der katalanischen Musik) in der engen, sich schlängelnden Gasse Carrer de Sant Pere Més Alt fotografieren zu können.
Der Palau ist ein Konzertsaal, geplant und entworfen (1905-1908) vom katalanischen Architekten Lluís Domènech i Montaner (siehe Casa Lleó Morera) , einem der wichtigsten Repräsentanten des Modernisme. Geführte Besichtigungen 18 Euro.
Catedral de Barcelona, 3 untypische Eindrücke
Capsa de carquinyolis (katalanisch) = biscotti (italienisch) = Mandelgebäck
Casa Batlló auf Barcelonas Prachtstraße Passeig de Gràcia ...
...und die Menschenmenge, die um 12 Uhr mittags hineinzukommen versucht.
Der Mirador de Colom mit seiner etwa 60 Meter hohen Aussichtsplattform wurde zu Ehren des Entdeckers von Amerika, Christoph Kolumbus, am Hafen errichtet und anlässlich der ersten Weltausstellung in Barcelona 1888 eingeweiht. Kolumbus wurde 1493 nach seiner Rückkehr aus Amerika von König Ferdinand II. in Barcelona empfangen und für die Entdeckung der neuen Welt gefeiert.
Der Italiener Christoph Kolumbus (italienisch Cristoforo Colombo, spanisch Cristóbal Colón) wurde um 1451 in Genua geboren, war Seefahrer in katalanischen Diensten, entdeckte 1492 Amerika (genau gesagt: eine Insel der Bahamas) und starb 1506 in Valladolid, Kastilien.
Die Eroberung Amerikas und die denkmalgerechte Verherrlichung des größten Völkermords aller Zeiten:
An der Basis der Mirador de Colom küßt ein Ureinwohner Amerikas in demütiger Dankbarkeit einem katholischen Priester die Hand. In den ersten 150 Jahren nach der Eroberung durch die Spanier - "im Namen Gottes" - starben 100 Millionen Menschen; der "größte Völkermord aller Zeiten" (Der Theologe Leonardo Boff, Publik-Forum, 31.5.1991).
Papst Johannes Paul II. bezeichnete den Genozid an den indianischen Ureinwohnern eine "glückliche Schuld" (Spiegel special Nr. 3/2005, S. 91), da auf diese Weise auch der katholische Glaube dort Fuß fasste.
Um Punkt 10 Uhr startet Barcelonas Hafen-Seilbahn - der ‚Transbordador Aeri del Port' - zu ihrer ca. 7 Minuten langen Fahrt von der Esrtació Funicular über den Turm (Bild) 'Torre de Jaume I' zum Miramar-Turm auf dem Montjuïc-Berg.
In dieser Altstadtstraße befand sich mein Apartment ...
... eine nur etwa 65 cm breite Treppe führt hinauf in den 5. Stock.
Auch wenn ich so ein kleines modernes Apartment, mitten in Barcelonas Altstadt, hundertmal einem (sterilen) Hotelzimmer (mit unfreundlichen Angestellten) vorziehe, so bewußt ist mir das kommunale Tourismus-Problem, das ich als Mieter hier in Barcelona (wie in Berlin, New York und ...) mitverursache.
So werden zumeist geringverdienende Bewohner des Zentrums scharenweis aus ihren preiswerten Mietwohnungen vertrieben, indem man die ursprünglichen Wohnflächen in kleine Einheiten aufteilt und in - gewinnbringende, zumeist teure - modern ausgestattete Touristenapartments umwandelt.
(Fotos auch vom Gegenüber, ein Blick in die Gasse und die Häuser himmelwäts gesehen)
Demnächst poste ich: 2007 erstmals Vietnam "5 Wochen quer durch den Süden Vietnams"
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