Freitag, 5. Februar 2016

Orthodoxes Zypern 2004. Klöster, Kirchen und Kapellen bis zum Abwinken.


An diese Insel-Rund-Reise kann ich mich nur wenig erinnern. Weder bin ich mir sicher, welche Route ich mit dem Mietwagen genommen habe, noch habe ich mir Notizen gemacht oder - nach der Reise - den Aufnahmen Ortsangaben zugeordnet.

Nur an drei Dinge erinnere ich mich spontan: An eine zauberhafte Apothekerin, die mir bei einer bösen Augenentzündung sofort half ... an die bedrückend wirkende Fahrt auf der "89" nach Nikosia, jener Straße, die sich etwa 45 km neben dem mit Wachtürmen und Stacheldraht bestückten Grenzkorridor zu Nord-Zypern entlangzieht ... und daran, dass ich nur auf (unwirtliche) steinerne Strände stieß.





Das Stavrovouni Kloster, auf einem 768m hohen Kegelberg, oberhalb der Schnellstraße Levkesia-Lemenos. Zwar hat eine Frau das Kloster begründet, aber Frauen lassen die orthodoxen Gottesanbeter natürlich nicht zu sich herein. Nur sorgfältig gekleidete Männer gegen Bares.

Die Mönche leben hier von einem (der vielen wundersamen christlichen) Märchen, dass die heilige Helena, Mutter Konstantins des Großen (des ersten christlichen Kaisers Roms), auf ihrer Rückreise von Jerusalem 327 n. Chr. in Zypern einen stopover machte. Sie hatte Teile des heiligen Kreuzes sowie das Kreuz des reumütigen Schächers aus Jerusalem mitgehen lassen. In der Nacht erschien ihr ein Engel im Traum und befahl ihr, auf Zypern eine Kirche zu errichten. In jener Nacht verschwand das Kreuz wie von Geisterhand, aber ihr in den Bergen herumstochernder Diener fand es - ganz zufällig - auf dem Berggipfel wieder, auf dem das Heilig-Kreuz-Kloster gegründet wurde. Aus Teilen der Kreuzreliquie formte die Mutter Konstantins ein neues Kreuz, das sie in der Kirche zurückließ. Irgendwann verschwand Helenas heiliges Jerusalem-Souvenir, angeblich haben es plündernde Sarazenen geklaut.





Steinzeitliche Rundhäuser der archäologischen Ausgrabungsstätte Chirokitia











Kourion ist eine antike Stadt westlich von Limassol. Die Stadt entstand wahrscheinlich im 13. Jhrh. v. Chr.. Erstmals genannt 673/672 v. Chr. Die Ausgrabungen umfassen mehrere Gebäude mit gut erhaltenen Fußbodenmosaiken, das Gladiatorenhaus, das Haus des Achilles, die Villa des Eustolios, ein Theater mit Sicht aufs Meer (1. bis 2. Jahrhundert n. Chr.), eine Agora, eine frühchristliche Basilika und das „Erdbebenhaus“ mit Skeletten der von einem Erdbeben überraschten menschlichen und tierischen Bewohner.
Wer die sehr weitläufige antike Steinwüste durchstreifen will, möge sich - auch Mitte Oktober - auf eine schweißtreibende Wanderung gefaßt machen.







Blick von den Ausgrabungsfeldern aufs Mittelmeer.




Am Strand von Paphos, bei dem markanten Felsbrocken von Petra tou Romion, lokalisiert der Mythos den Bericht des Geschichtsschreibers Hesiod von der Ankunft der Aphrodite auf Zypern. Alt-Paphos (Palea Paphos) war in der ganzen antiken Welt berühmt als Zentrum des Aphrodite-Kultes.



Bick vom Hotel über Paphos.







Kloster ... (?)



Kloster/Kirche ... (?)





Kirche ... (?)




Kloster ... (?)



Im erstaunlich schicken Bergdorf Pedhoulas (nur 190 Einwohner, aber vollgestellt mit Hotels = Sommer-Touristenzentrum), auf einer Höhe von 1100m im Marathasa-Tal des Troodos-Gebirges


Millomeres Wasserfall in der Nähe des Bergdorfes Platres


Nikosia, griechisch Lefkosía, türkisch Lefkoşa, nachgewiesen seit dem 7. Jahrhundert v. Chr., seit über 40 Jahren geteilte Hauptstadt in einem geteilten Land. Die knapp fünf Kilometer lange venezianische Festungsmauer wurde 1567/68 errichtet. Sie umschließt die Altstadt sternförmig mit elf Bastionen. Fünf Bastionen liegen im Süden (Republik Zypern), fünf im Norden (Türkische Republik Nordzypern), die Bastion Flatro ist geteilt, auf ihr befinden sich Grenzposten beider Seiten sowie ein UN-Posten.


Das National Struggle Museum in Nikosia erinnert auch auf Zypern an die unselige Geschichte des (weltweiten) britischen Kolonialismus und informiert über die zypriotische Unabhängigkeitsbewegung ("terroristischer Aufstand"). 

Großbritannien wiederholte hier seine infame Besatzungspolitik, die es in Indien und anderen Kolonien angewendet hat: das Volk durch die Religion zu spalten, um die Kolonie einfacher regieren zu können. 1878 hatten die Briten - im Ergebnis des Geschachers der 'Zypern-Konvention' - Zypern als Protektorat übernommen. Über 80 Jahre später, am 16. August 1960, erlangte Zypern nach einem antibritischen Aufstand der zyperngriechischen EOKA seine Unabhängigkeit. Aber bis heute besitzt Großbritannien auf der Insel mit über 250 Quadratkilometern zwei Militärbasen, die als "britisches Hoheitsgebiet" firmieren.





Demnächst poste ich über Jamaica (2004/2005)

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