Sonntag, 26. Juni 2016

Der Westen Thailands - bis in die Provinz Sankhlaburi zum gigantischen See Khao Laem (2006)


Am 29. Januar 2006 begann das "Jahr des Feuer-Hundes".
An den Tagen rund um das chinesische Neujahrsfest war ich wieder einmal in Bangkok. 

Es beginnt mein fünftes Thailand-Abenteuer.





Bangkoks Chinatown ist die größte chinesische Gemeinde außerhalb Chinas, ein quirliges, geschäftiges, regelrecht "überquellendes" Viertel, wo man ALLES kaufen kann - Tag und Nacht. Die Yaowarat Road (folgende Bilder) ist quasi die Hauptschlagader, die etwa 1,5 km quer durch Chinatown verläuft. Sie wurde während der Regierungszeit von König Rama V. (1853-1910) angelegt. Rechts und links von ihr erstreckt sich ein großes Netz kleinerer Straßen und enger schmaler Gassen.






Auf all meinen Reisen nach Südostasien habe ich in Bangkok - jeweils auf der Hin- und Rückreise - Zwischenstation gemacht. Ein Freund schrieb dazu mal: "Bangkok muß doch ein Albtraum sein." Worauf ich antwortete: "Und ja, Bangkok ist ein riesiger, irrer, unbeschreiblicher, bekloppter, aber SPANNENDER Albtraum, vor allem dann, wenn man den überwiegend modernen, großstädtischen, touristischen Stadtkern verlässt und sich auf das ganz 'normale' thailändische Stadtleben einlässt."



Das "Asia Hotel Bangkok" (oben und Zimmerausblick unten) in der 296 Phayathai Road ist ein RIESENkasten mit 600 Zimmern, Speisesälen groß wie Tanzsäle und gleicht zu Frühstückszeiten einem Ameisenhaufen (Vorsicht, jede Menge deutsche Touristengruppen!). Das Asia gibt sich 4 Sterne, die es nicht im Traum verdient ... hat aber drei Vorteile.

(1) Es sind 10-12 Laufminuten zum Siam Square, den Riesen-Kauftempeln Siam Center, Siam Discovery Center und Maboonkrong Center, einer Riesenauswahl an Restaurants und Vergnügungsstätten ... (2) Eine Fußgängerbrücke verbindet das Hotel mit der Ratchathewi Skytrain Station (3) Das Frühstücksbufett ist erste Sahne.

Bei meiner Anreise, in Anfang Januar 2006, habe ich eine Nacht im "Rama Gardens Hotel", 10 Autominuten vom damals noch größten Don Mueang Airport verbracht. Kosten pro Nacht, 'Superior', US$ 38.00 inkl. Frühstück. Für 2017 wird die gleiche Kategorie - im günstigen Fall - für US$ 75.00 angeboten. Expedia.de "lockt" sogar mit schlappen EURO 85.00 = aktuell US$ 96.00.



Der "Bangkok Skytrain", mit der Silom-Line und der Sukhumvit-Line, war das erste, 1999 eröffnete Nahverkehrssystem der derzeit 8 bis 9 Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt, das als Hochbahn (12 bis 30 Meter über dem Straßenniveau) die total verstopften Straßen der Metropole mit bis zu 80 Std/km überwandt - geplant und teilweise gebaut von Siemens. Mittlerweile kamen weitere Nahverkehrsverbindungen hinzu.



Die Kreuzung Pathum Wan Junction mit der Skytrain Station "National Stadium", dem Siam Tower, Siam Center, Bangkok Art and Culture Center, MBK Center (einer überwältigenden 8stöckigen Shopping Mall) - und dahinter liegend - dem Siam Square.



Das urälteste, schnellste und immer noch perfekt funktionierende Nahverkehrssystem Bangkoks ist der Fluß Chao Phraya selbst und die 1977 eingeweihte, 21 km lange Expressbootlinie zwischen Nonthaburi und der Krung Thep Brücke.






Die Riverboat Station "Oriental", am legendären, 140 Jahre alten 5-Sterne-Luxushotel "Mandarin Oriental Bangkok".

Insel Ko Chang

Es folgt eine Woche auf meiner thailändischen Lieblingsinsel, wie immer am White Sand Beach. Diese ebenso einfachen wie perfekten Hütten gehören allerdings längst der Vergangenheit an. Siehe rechts, meine 2 vorhergehenden Ko Chang Einträge.










2006 noch kostete im White Sand Beach Resort diese Hütte, direkt am Strand (Hochsaison, Toilette plus Dusche warm & kalt Wasser, Ventilator sowie einem recht primitiven Frühstück) 700 Thai Bath, das entsprach damals 14,70 EU - - - heute kostet der Spaß 2.300 Bath (etwa 58 EU), natürlich "schick", mit allerlei Schnickschnack (TV!).


Und nun beginnt meine Rundreise im Mietwagen:


Der Fledermaustempel Wat Khao Chong Pran (30km von Ratchaburi)





Es ist ein faszinierendes Natur-Schauspiel. Imposant und unvergesslich. Wenn die Sonne herabzusinken beginnt (bei dunklem Himmel schon früher), quellen aus der Höhle Tham Kang Khao, im Berg oberhalb des Tempels, Millionen und Abermillionen kleiner Fledermäuse. Es beginnt als große plustrige Wolke, die sich dann in die Länge zieht und in einer ununterbrochenen Spirale am Abendhimmel zu den Obstbäumen im "Garten Thailands" davonschwebt. Das Herausströmen scheint schier endlos und dauert bis tief in die Dunkelheit. Noch vor dem Morgengrauen kehren die 'Fledertiere' wieder zurück. 

Zuschauer sind fast nur Thailänder. Vor dem Tempel befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem auch - spätnachmittags bis in die Nacht - Markt ist. Von Ratchaburi ist es eine Stunde mit dem Bus, der aber bei Dunkelheit keine Rückkehr mehr möglich macht. Für den Rückweg kann man ein Tuk Tuk mieten. 








Mein Geheimnis von Damnoen Saduak


"Der schwimmende Markt von Damnoen Saduak ist eine wunderbare Möglichkeit, die ursprüngliche Kultur Thailands kennenzulernen und sich in eine Welt voller Farben und exotischer Düfte zu begeben..." 

Mit diesem schönen "Werbemärchen" beginnt die Webseite >highlights-in-thailand.de< ...








... Auf dem "schwimmenden Markt" von Damnoen Saduak wird nämlich nicht mit Gemüse, Obst und Fisch gehandelt, vielmehr handelt es sich um eine Massenabfertigung von Touristenmassen, bevorzugt ganze Schübe von Tagestouristengruppen (aus Bangkok), die schon ab 7 Uhr morgens wie die Heuschrecken in die Kanäle einfallen. Es gibt Souvenirs, Kitsch, Klamotten, Krimskram, Hüte, offene Garküchen ... Die fotografierwütigen farangs werden um zwei, drei Kanalecken geschippert, wo sie sich dann von Boot zu Boot gegenseitig begaffen können. 

Immerhin, es ist ein lauter, farbiger, quirliger Riesenrummel. Ich vermute allerdings, die nur noch wenigen "schwimmenden" Obst-und-Gemüsehändlerinnen sind inzwischen bezahlte Deko, denn hier erledigt kaum ein Ortsbewohner seine Einkäufe. Allein oder zu zweit kann man allerdings, ein gutes Stück abseits vom Touristen-Spektakel, die wahre thailändische Märchenwelt entdecken ...
 



... läuft man den um 1866 von Rama IV. in Auftrag gegebenen Damnoen Saduak Kanal ostwärts, taucht man ein ins Bilderbuch-Thailand. Auf beiden Seiten des Kanals verlaufen, direkt über den Uferböschungen, breite, zumeist überdachte Stege, auf denen die Anwohner auch per Moped und Fahrrad unterwegs sind. Über die Seitenkanäle und den Hauptkanal führen Brücken. Überall wuchern exotische Pflanzen, bunte Blumen und blühende Büsche. Fast alle Häuser - die Geschäfte sowieso - stehen weit offen, drinnen sieht man die Frauen beim Kochen, die Kindern beim Spielen und die Männern bei ihrer Spielsucht. Jeder grüßt, lächelt, winkt dem neugierigen Fremden zu. Boote schaffen Baumaterial heran und Getränkekisten für die Bar, die Gemüsehändlerinnen paddeln von Haus zu Haus. 

Selbst jene Touristen, die man hier (maximal einen pro Stunde) trifft, grüßen lächelnd (man "kennt" sich).










Ein Kochkurs in Kanchanaburi


In Apple's Restaurant. Erst wurden uns auf dem Alten Markt von Kanchanaburi einheimische Früchte und Gemüse erklärt (und kostprobiert), aber auch Fisch und Fleisch ( Hühnerfüße, Frösche, Salamander und Schweinsköpfe). Dann wurde gemeinsam gekocht und gegessen. Der Tages-Kochkurs kostete 700 Bath (2006 = 14,70 Euro), dafür probierte ich Berge von Leckereien (denn jeder sollte auch die Kochergebnisse der anderen probieren) .... dass ich für eine Woche kein Thai-Food mehr sehen konnte.


lebende Kröten


Dann ging's an die (Koch)Arbeit. Jede Dreiergruppe bekam eine blitzblank gewienerte Herd/Kochstelle samt vorgeschnitzelten Gemüsen, Hühnerfleisch und viele Schalen mit Kräutern, Gewürzen und Soßen. Unsere Lehrerin kochte es vor, wir kochten es nach.





Es folgt - etwa 16 km vom Zentrum Kanchanaburis - DIE Touristen"attraktion" - Brücke Mae Nam Khwae Yai - Aussprache: [mɛ̂ː náːm kʰwɛː jàj]), international bekannt als River Kwai Bridge, für Touristen eng verbunden mit dem Film, tatsächlich jedoch mit einer weiteren Greuelgeschichte der Japaner im Ostasien des 2. Weltkriegs. 

"Die Brücke am Kwai", ein Touristenspektakel, bei dem es nichts weiter zu sehen gibt, als eine ganz normale Flußbrücke, einen ganz normalen thailändischen Zug und eine "touristisch berauschte" Menschenmasse.
 



Kanachanaburi: Den Polizisten, der mein illegales Wendemanöver beobachtete, sah ich bereits beim Einschlagen des Lenkrades, worauf mir (Ausländer!) der Schreck in die Glieder fuhr. Er drohte mit dem Finger - lächelnd. 

Kurz drauf nahm ich - durch eine verdammt enge Einbahngasse - eine Abkürzung, wobei ich mir an einem parkenden Anhänger fast den ganzen Wagen aufgeschlitzt hätte. Der von dem blechern-schrillen Knirschgeräusch herbeigeeilte Besitzer betrachtete mich lange sehr stumm und sehr kritisch. Bei der Budget-Autorückgabe rechnete ich mit dem Schlimmsten, aber die Peinlichkeit kostete nur 66 Euro.

Hier folgen nun drei Erlebnisstationen aus der Umgebung von Kanachanaburi, die ich ortsmäßig nicht mehr einzuordnen vermag.















Phetchaburi: Phra Nakhon Khiri (= Heiliger Stadthügel) Historical Park








Bei diesen Tieren, oft bei Tempeln anzutreffen, handelt es sich nicht um "süße Affen", sondern rabiate, extrem agressive, und wenn man böse reagiert, laut kreischende und zischende Exemplare ihrer Art, die sich ganz auf die Belästigung des Gläubigen- und Touristenstrom eingestellt haben. Alles Eßbare und Getränke vorher gut verstauen! Aber auch anderes wird blitzartig geklaut.

Für den Park, seine historischen Sehenswürdigkeiten und wichtigsten Monumente benötigt man locker einen Tag.


220 km unterwegs von Kanachanaburi über Nam Tok nach Sanghlaburi


Etwa 20 km hinter Kanchanaburi, bei der Bahnstation Tha Kilen führt der Weg zu den verwitterten Khmer-Ruinen der "Löwenstadt" Muang Sing. Erbaut im 13. Jahrhundert als Befestigungsanlage und Vorposten des Khmer-Königreiches. Wassergraben und die 880m langen Befestigungsmauern sind noch zu erkennen. Mit riesigen Steinen gepflasterte Wege führen durch vier hohe Eingangstore zum zentralen Prang.





Blick auf das Pak Saeng Pier am Khwae Noi River. Von hier fahren Boote zu den Lawa-Höhlen, den größten Tropfsteinhöhlen in dieser Gegend.


Der Sai Yok Noi Wasserfall (= Khao Phang Wasserfall, im Nationalpark Sai Yok, beliebtes Ausflugsziel der Thais) liegt quasi direkt an der Nationalstraße 323, etwa 1km westlich der großen Kreuzung von Nam Tok. In dem kleinen verschlafenen Ort endet die Eisenbahn aus Kanchanaburi.





Ferien-Resorts und Ferien-Spaß am Khwae Noi River







Das ursprüngliche Sangkhlaburi wurde 1982 überflutet, nachdem der 90m hohe Staudamm, die Vajiralongkorn-Talsperre, früher Khao-Laem-Damm, fertiggestellt war. Der Stausee hat eine Fläche von 388 km². Für die Schaffung dieses gigantischen Wasserspeichers mußten 10.800 Menschen umgesiedelt werden. Reste einer alten Pagode sind im See noch zu erkennen.


Vom Burmese Inn - einfache, saubere Zimmer, liebenswürdig, ordentliche Küche - blickt man auf die 400m lange Holzbrücke, die das neue Sangkhlaburi mit dem Mon-Dorf Wang Kha verbindet. Wir wurden von diesem Jungen umsorgt, einer von vielen (Mon)-Flüchtlingen aus Myanmar, die auch in dieser Gegend leben. 

Die Burmese-Inn-Bewertungen, 2015 bei "tripadvisor", sind sehr negativ.



Ich bin bis an die Grenze nach Myanmar gefahren - da gabs nichts zu sehen. (Man konnte schon damals für 10 US$ hinüber und in das nahegelegene Dörfchen Payathonzu laufen.) Ich habe eine Boots-Tour auf dem Khao Leam See mitgemacht - sehr sinnlos! Die folgenden 3 Aufnahmen wurden alle vom Ufer aus gemacht. 





Und ich habe eine 5stündige Trekking-Rafting-Tour mitgemacht, wobei wir, bei nervender Hitze, zum Rafting-Start am Songkalia River über eineinhalb Stunden bergan stiegen. Während des Lunchs - serviert auf Palmlättern - baute unser Guide aus Bambusstämmen das Floß zusammen. Es war Trockenzeit und somit eine sehr gemütliche Flußabwärtsfahrt.









 
 

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