Montag, 7. November 2016

Barcelona (3), Casa Lleó Morera und Lluís Domènech i Montaner




Die Casa Lleó Morera hieß zunächst Casa Rocamora, nach dem ersten Besitzer des Grundstücks, der sich hier einen schicken Palast bauen ließ. Als der Jugendstil dann als Modernisme in Barcelona Einzug hielt, ließen viele der Reichen ihre Häuser nach diesem neusten Modeschrei der Architektur restaurieren. Antoni Gaudí, Puig i Cadafalch und Domènech i Montaner waren die Stararchitekten dieser Bewegung. Als die Familie Morera das Grundstück an Barcelonas Prachtstraße Passeig de Gràcia Nummer 35 erwirbt, dauert es noch eine Weile bis zum Umbau.



In englischer Sprache gibt es nur an einigen Tagen der Woche eine nur etwa einstündige Führung - und die in beschränkter Besucherzahl. Es ist also unumgänglich, die auf Tag und Uhrzeit festgelegten Tickets rechtzeitig vorher im Internet zu bestellen. Achtung: In Spanien bekommen Menschen ab 65 in nahezu allen Museen preisreduzierte Eintrittskarten.



In der Regel waren die Architekten solch palastartigen Häuser auch mit der kompletten Innenarchitektur beauftragt. Sie entwarfen die Möbel, die Lampen, die Kacheln, aber auch kleinste Details, bis hin zu Türgriffen.





In die vorderen Räume der Casa Lleó Morera fällt erstaunlich viel Licht. Wer normale Wohnungen in Barcelona kennt, weiß, dass sie recht dunkel sind und wenige, eher kleine Fenster haben. Hier jedoch besteht die ganze Frontseite aus Glas. Man wollte sehen, wer auf dem Passeig de Gràcia promeniert, und man wollte selbst gesehen werden! Die vorderen Räume waren offizielle Empfangsräume; sie dienten der Repräsentation. Ein schicker Kamin, eine raffinierte Schiebetür, Holzpaneele und Wanddekoration mit Goldfäden – an nichts wurde gespart.


















Der wohl schönste und letzte Raum ist das Wohn- und Esszimmer. Eine Glaswand aus Buntglasfenstern trennt den Salon von der dahinterliegenden Terrasse. Hinaussehen kann man kaum, da das Fenster über und über mit bunten Gockeln, Hühnern und anderen Bauernhofmotiven verziert ist. Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Wände mit aufwendigen Mosaiken getäfelt. Der ganze Raum ist ein buntes Meer aus Farben und Formen.




















Über mehr interessante Details von dem Haus schreibt sehr schön: http://www.freibeuter-reisen.org/casa-lleo-morera-barcelona/


Die Führung beginnt mit einem kurzen, interessanten Dia-Vortrag über den katalanischen Architekten, den Leiter der Architekturschule von Barcelona (1920-1920) und Politiker Lluís Domènech i Montaner (1850 - 1923) und seine Werke.






Manchmal wurde der Bauherr oder Familienmitglieder als Skulpturen in die Fassade integriert.


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